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Größtes Hindi-Fest der Welt                                                                                                                                                                  Ekstase, nackte Haut und ein bisschen Unsterblichkeit
Alice Wunderland ist Mitglied in unserer VIEW Fotocommunity und nennt sich selbst eine „semiprofessionelle Fotografin“ – die Fotos können sich aber in jedem Falle sehen lassen. Ihre Spezialität in Sachen Fotografie ist die Dokumentation ihrer Reisen um die ganze Welt, „gerne nach Asien und besonders zu außergewöhnlichen Festivals“. Dabei hat sie Halt gemacht in Indien beim größten Fest des Hinduismus, der Kumbh Mela.
„Eine Kumbh Mela an sich zu erleben ist wohl als das außergewöhnlichste Erlebnis zu betrachten. Ein Festival und zufällige Erlebnisse, welche so einfach nicht wiederholbar sind“, erzählt die Fotografin. „Mit der Kamera in Menschenmengen einzutauchen befreit mich vielfach von den Alltagszwängen und lässt mich unsere Welt aus einer anderen Perspektive neu erleben, nicht nur in fotografischer Hinsicht.“
Das Bad in der Unsterblichkeit
Das Fest des Kruges verdankt seinen Namen einer Legende über einen Milchozean, der von Göttern und Dämonen mit Hilfe einer Schlange und dem Götterberg Meru gequirlt worden sein soll. Dadurch sei in dem Ozean der „Nektar der Unsterblichkeit“ entstanden sein. Dieser soll dann von Dhanvantari, dem „Arzt der Götter“, in einem Krug aus dem Wasser getragen worden sein.
Die vier indischen Orte Allahabad, Haridwar, Nashik und Ujjain, an denen das Fest ausgetragen wird, bekamen ihre besondere Bedeutung, da auf ihnen beim Streit um den kostbaren Nektar zwischen den Göttern und Dämonen angeblich jeweils ein Tropfen aus dem Krug auf die Erde gefallen sein soll. Wenn Jupiter, Sonne und Mond in besonderer Konstellation zueinander stehen, so heißt es, verleihe ein Bad in den Flüssen an diesen Stellen Unsterblichkeit und es gilt als besonders sündenbefreiend.
Millionen von Pilgern
Für die Ausrichtung der fünf verschiedenen Arten der Kumbh Mela gibt es unter den vier „geweihten“ Städten ein Rotationssystem, wo durch die Feste alle drei, sechs, zwölf oder 144 Jahre stattfinden. Alice Wunderland war zum Fest in Ujjain am Ufer des Shipra, wo es alle 12 Jahre stattfindet.
Zum Fest des Kruges pilgern Millionen von Menschen in die Städte, um im heiligen Wasser zu baden und sich von seinen Sünden zu befreien. Im Jahr 2013 waren es ca. 34 Millionen. Auch die vielen heiligen indischen Mönche, die sogenannten Sadhus, die zum Festival aus allen Ecken des Landes kommen, sind eine beliebte Attraktion bei den Pilgern.
Sein statt Haben
"So manches Event lässt meinen Blickwinkel auf das Wesentliche im Leben blicken. Wo es in unserer westlichen Welt oft um das Haben geht, konzentrieren sich die Aktivitäten eines Festivals mehr auf das Sein", erzählt die Fotografin. 
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